Es sollen rote Tulpen blühen

Ein Dokumentarfilm (108 min.) von Ingeborg Jacobs und Hartmut Seifert
Deutschland 2005

Die Stadt Karabasch im südöstlichen Ural an der Grenze zwischen Europa und Asien galt für die UNO zu Sowjetzeiten als schmutzigste Stadt der Welt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts sorgt das dortige Kupferschmelzwerk mit seinen rauchenden Schloten für Arbeit, aber auch für Millionen Tonnen Kupferschlacke, die sich zu schwarzen Abraumbergen türmt und vom Wind im gesamten Tal verteilt wird. Beißende Nebel aus Schwefelgasen und feiner Zinkstaub sorgen im idyllisch gelegenen Ural-Tal dafür, dass die Bäume bereits im Sommer ihre Blätter verlieren und die Menschen mit Ende 40 schon sterben. Doch trotz der allgemein niedrigen Lebenserwartung verlassen die Karabasch-Bewohner nicht ihre Heimat. Sie haben die Hoffung nicht verloren, dass Auslandsinvestoren das Kupferwerk eines Tages auf westlichen Standard bringen, was auch den Einbau von Filteranlagen bedeuten würde. Ein leitender Angestellter des Kupferwerks spricht bei der Kaffeepause mit seinen Leuten gelassen aus, was alle wünschen: Im jetzt noch grauen Tal “sollen wieder rote Tulpen blühen”. Den Optimismus und die Lebenskraft der Einheimischen halten die Autoren Ingeborg Jacobs und Hartmut Seifert in ihrem Dokumentarfilm “Es sollen rote Tulpen blühen” fest. Ohne Kommentar und erklärenden Text gelingen den Filmemachern Einblicke in das Leben in Karabasch.