Dokumentarfilm F/D 2012, 96min, R. Augusto Contento
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PARALLAX SOUNDS CHICAGO stellt Chicagos urbane Infrastruktur in den Mittelpunkt und untersucht ihren Einfluss auf Kultur und Musik der Stadt. Der Film ist zugleich Musikdokumentation und Stadtportrait in Spielfilmlänge, verzichtet aber auf genreübliche Stilmittel zur Erklärung seines Gegenstandes. Vielmehr nähert sich der Film seinen Themen indirekt an, indem er visuelle und musikalische Stimmungen zeichnet.
Regisseur Augusto Contento hat ein Jahr lang täglich mit seiner Kamera daran gearbeitet, dem Wesen von Chicago näherzukommen. Entstanden ist eine Meditation über Chicago und seine Musikszene: Mit jeder sorgfältig komponierten Einstellung, jedem eindringlichen Bild vermittelt sich ein Stück der besonderen Atmosphäre der Stadt und ihrer musikalischen Bewohner. So lernen wir Präsident Barack Obamas Heimatstadt von einer anderen, sehr lebendigen Seite kennen.
In den 90ern trafen sich in Chicago Musiker von überall aus der Welt und schufen eine Musik, die sich einem festen Stilbegriff bisher entzieht: Mitunter wird sie als Postrock bezeichnet, aber dieser Begriff hat sich nur begrenzt durchgesetzt. Postrock vereint Elemente von Rock, Filmmusik, Jazz und Pop zu langen Flächen, die meist auf die übliche Songstruktur und die Abfolge von Strophe – Refrain – Strophe… verzichten.
Der Film geht auf Entdeckungsreise, zusammen mit Musikern wie David Grubbs, Nirvana-Produzent Steve Albini und Genius-Preisträger Ken Vandermark, um in die unentwirrbare Verbindung von Musik, filmischem Blick und Architektur einzutauchen. So entsteht ein Portrait der Postrock-Szene und der Wirkung der Metropole Chicago auf Musik und Kultur der Generation X. Zugleich hinterfragt der Film auch die Impulse der in Chicago entstandenen Musik auf Musiker an anderen Orten der Welt.
Die Stadt und ihre Architektur sind die Kulisse, während der Film Schlüsselfiguren der Postrock-Szene folgt. Die sechs Protagonisten helfen, die Korrespondenzen zwischen Ort und Musik zu verstehen – und wie das virtuelle Fantasiebild der Metropolis in den Köpfen geboren wird, das oft das reale Bild der Städte in der Imagination des Betrachters ersetzt:
Steve Albini – Produzent (Nirvana, The Stooges, PJ Harvey, Pixies, Cheap Trick) und Gitarrist (Big Black, Rapeman, Shellac)
David Grubbs – Sänger und Songwriter (Gastr del Sol, Squirrel Bait)
Ken Vandermark – Saxophon (Vandermark 5, Spaceway Inc.)
Ian Williams – (Sturm and Stress, Don Caballero, Battles)
Rick Wojcik – (dusty groove america)
Damon Locks – (The Eternals)
Die Musik zum Film wurde von Ken Vandermark und David Grubbs komponiert.