The Art of Pop Video

Vom 8. April bis 8. Juli 2011 zeigte das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) die Ausstellung “The Art of Pop Video” und feierte den Musik-Clip als eigenständige Kunstform.

Die Ausstellung zeigte das Musikvideo in all seinen Ausdrucksformen und lud dazu ein, seine filmischen Vorläufer ebenso kennen zu lernen wie einen Blick in seine Zukunft zu wagen. Längst ist Andy Warhols Versprechen von der Demokratisierung des Ruhms auf YouTube und Facebook wahr geworden. Gleichwohl wurde die neue Gattung erst einmal von der Kulturkritik als geistlose Bilderflut gescholten.

Dem Popvideo schien nichts heilig – weder das Erbe der Avantgarde, noch Sitte oder Moral. Heute erscheint uns gerade diese Unbefangenheit als Glücksfall. Das Popvideo wurde zu einem Jungbrunnen der visuellen Kultur. Künstler wie Madonna, Michael Jackson, Peter Gabriel, Pet Shop Boys, Björk, Daft Punk oder White Stripes, Regisseure wie Michel Gondry, Chris Cunningham, David La Chappelle, Mark Romanek oder Jonathan Glazer überschütten Musikfans mit einem Überschuss an kreativer Phantasie. Und ebneten damit auch der Video- und Filmkunst neue Wege.

Heute sind es bildende Künstler wie Pippilotti Rist, Christian Jankowski, Erik van Lieshout oder Rineke Dijkstra, die die Form des Musikvideos für ihre zeitbasierten Arbeiten nutzen. Die Ausstellung im MAKK feiert nicht nur das Musikvideo mit Meisterwerken, die auf eigenen Monitoren oder in Projektionsräumen gezeigt werden. Sie setzt sie in Beziehung zur bildenden Kunst und dem Film. Der Besucher ist eingeladen, jedes Werk – losgelöst aus dem Flow der Musikkanäle – eigenständig zu genießen oder sich treiben zu lassen von der Dramaturgie der Ausstellung, die immer wieder überraschende historische und thematische Parallelen aufzeigt.

Kuratiert von Michael P. Aust (Filmproduzent und Leiter von SoundTrack_Cologne), dem Filmkritiker und Autor Daniel Kothenschulte sowie Georg Elben, dem Leiter der Bonner Videonale, präsentiert die Kölner Ausstellung das Popvideo als eigenständige Kunstform. Und macht zugleich die ganze Vielfalt seiner Kontexte sichtbar.